Washington (19.-26. September 2024)

Washington, der nordwestlichste, unmittelbar an British Columbia grenzende Bundesstaat der USA, ist die erste Station auf unserer Reise durch die USA. Da die einzige Fähre, die Vancouver Island mit Washington verbindet, in Port Angeles auf der Olympic Peninsula anlandet und wir so den riesigen Ballungsraum, der sich von Vancouver in Kanada über Seattle bis hinunter nach Tacoma und Olympia erstreckt, umfahren konnten, war diese dann auch unsere erste Wahl.

Olympic Peninsula

Hurricane Ridge

Wie so oft in dieser Region verhüllte auch bei unserer Ankunft von Vancouver Island aus kommend zunächst eine dichte Nebelbank den Blick auf die Küste der Olympic Peninsula. Erst bei der Einfahrt in den Hafen von Port Angeles lichtete sich dieser und wich strahlend blauem Himmel. Da wir nach der problemlosen Einreise – die Immigration hatten wir ja schon vor der Abfahrt in Victoria durchlaufen und auch bei der Zollkontrolle wurden wir problemlos durchgewunken – nur noch einige kleinere Besorgungen in Port Angeles zu erledigen hatten, konnten wir an diesem Nachmittag noch zur Hurricane Ridge im Olympic National Park aufbrechen. Dieser Park bildet den Kern der Olympic-Halbinsel.

Er stellt einerseits die Gebirgszüge der Olympic Mountains sowie den diese in den niedrigeren Regionen umgebenden Regenwald, andererseits den Küstenstreifen an der Westküste unter Schutz.

Vom Ende der kurvenreichen Straße hatte man einen tollen Blick auf die teils vergletscherten Berge auf der einen und auf die Strait of Juan de Fuca auf der anderen Seite. Letztere ließ sich nun ganz ohne Nebel von Port Angeles im Vorder- bis Victoria im Hintergrund überblicken, so dass wir noch einen letzten Abschiedsblick nach Kanada werfen konnten.

Oh deer

Die zu den Hirschen gehörenden Deers begegneten uns schon auf Vancouver geballt – etwa in irgendwelchen Vorgärten in Ucluelet oder zuletzt im nicht sehr großen Park um das Parlamentsgebäude mitten in der Innenstadt von Victoria. Auch hier im Olympic National Park zeigten sich diese ohne jede Scheu – auch wenn Ronja hier durchaus Interesse zeigte, aber als Jagdhund ist unser Schäfchen ja keine ernstzunehmende Bedrohung.

Lake Crescent

Obwohl der Lake Crescent zum Olympic National Park gehört und Hunde in US-amerikanischen Nationalparks auf Wanderwegen – anders als in Kanada – strikt verboten sind, durften wir unsere Hunderunde am Ufer dieses hübschen Sees machen. Der Wanderweg verläuft auf einer alten Eisenbahntrasse und ist asphaltiert und somit für Hunde freigegeben. So konnte Ronja dann doch noch zumindest einen Teil des Nationalparks zu Fuß, äh zu Pfote erkunden – und auch das bei tollem Wetter.

Second Beach

Trotz des nicht sehr originellen Namens erwies sich der Second Beach an der Westküste als echtes Kleinod. Diesen durfte Ronja leider nicht besuchen, weil er zum schmalen Streifen an der Küste gehört, der Teil des Olympic National Parks ist. Aber wir haben ihr hinterher die Fotos gezeigt. Schon der Weg zum Strand beeindruckte durch den dichten Küstenregenwald. Der durch zahlreiche Felsen stark gegliederte Strand selbst punktete zudem durch das auch hier in großen Mengen sehr pittoresk herumliegende Treibholz und unzählige Seevögel, die versuchten, in der grandiosen Brandung Beute zu machen.

Hoh Rain Forest

Auch den kleinen Spaziergang durch den Hoh Rain Forest mussten wir leider ohne Ronja machen.

Kalaloch Beach

Während das als Drehort der beliebten Twilight-Reihe berühmte Forks eher angeranzt wirkte und enttäuschte, war die weitere Fahrt entlang der Westküste, da sie häufig einen Blick auf den wilden Pazifik bot, wieder sehr schön. Obwohl ebenfalls im Olympic National Park gelegen, war der lange Kalaloch Beach für Hunde freigegeben, so dass wir hier einen ausgedehnten Strandspaziergang unternehmen und ein nettes Picknick in der Sonne machen konnten.

Cascades

Der Gebirgszug der Cascades zieht sich von der Grenze nach Kanada im Norden bis hinunter nach Oregon im Süden durch den Bundesstaat Washington. Die Cascades halten Nebel und Regen aus der feuchten Küstenregion auf, so dass der Osten Oregons häufig sehr viel trockener ist.

Mount Rainier National Park

Das Wetter dirigierte erneut unsere Reisepläne: Einen eher bescheidenen Tag nutzten wir für die Durchquerung des Großraumes Olympia / Tacoma, wo wir noch einiges zu erledigen hatten: Die freundliche Hannah im AAA-Büro in Olympia, dem amerikanischen Automobilclub, versorgte uns mit einem aktuellen Karten-Update, da unsere Amerikakarten mittlerweile mindestens 32 Jahre alt sind – ein Service, der auch für ADAC-Mitglieder gilt (neben der Krankenversicherung, die wir dort abgeschlossen haben, der Hauptgrund, weshalb wir diesem Verein beigetreten sind). Der im Internet und auch live überaus vielversprechend aussehende Fotoladen hatte leider montags geschlossen. So blieb es dann noch bei einem Großeinkauf im Walmart und wir konnten auch schon Richtung Mount Rainier National Park in den Cascades aufbrechen, für den am nächsten Tag strahlender Sonnenschein und mit 16° C noch recht angenehme Temperaturen vorhergesagt waren, bevor das Thermometer tags darauf um 15° fallen und dichte Wolken das Wetter bestimmen sollten.

Ein knapp außerhalb der Parkgrenzen gelegener Übernachtungsplatz im Wenatchee National Forest ermöglichte es uns, zum Sonnenaufgang am hübschen Tipsoo Lake zu sein, der einen pittoresken Vordergrund für den Mount Rainier bot – das frühe Aufstehen hatte sich definitiv gelohnt. Der Sunrise Point, den wir als nächstes anfuhren, bot bei weitem nicht so schönen Blick auf den beeindruckenden Berg.

Wenatchee National Forest

Der große Parkplatz am zum Saisonende schon geschlossenen Visitor Center erlaubte dann aber ein schönes Frühstück in der Sonne mit grandiosem Blick auf den Mount Rainier. Da natürlich innerhalb des Nationalparks keine Wanderungen mit Hund möglich waren, fuhren wir anschließend wieder in den benachbarten Wenatchee National Forest. Dort konnten wir eine abwechslungsreiche und sehr aussichtsreiche Tageswanderung unternehmen. Illegalerweise schmuggelten wir Ronja sogar noch etwa 300 Meter in den Nationalpark, um einen tollen Blick auf den Mount Rainier mit dem pittoresken Crystal Lake im Vordergrund zu erhaschen – ein Tipp von zwei netten Amerikanern, die berichteten, sie hätten vor 45 Jahren gemeinsam am Crystal Lake im Schnee gezeltet.

Die Temperaturen waren übrigens deutlich über die angekündigten 16° geklettert, so dass wir noch einen tollen sommerlichen Tag hatten und nachmittags bei unserem Übernachtungsplatz in tieferen Gefilden sogar bei knapp 30° die Außendusche nutzen konnten. Ein Temperatursturz um 15° und nerviger Regen legte am nächsten Tag einen Bürotag nahe, bevor wir dann weiter in Richtung Oregon fuhren.

3 Kommentare zu „Washington (19.-26. September 2024)“

  1. Erneut, welche Parallelen. Nun seid Ihr der Kälte und dem Schnee Alaskas entflohen und seid momentan nun wohl im Washington DC. So haben auch wir ähnlich gehandelt. Wir haben nämlich mit unserem Womo schleunigst auch Kälte und Schnee in den Bergen Südtirols verlassen und sind über den sehr frequentierten Gardasee, dann Lago Maggiore nun wieder in Essen gelandet, bevor wir dann nächste Woche bereits wieder nach Trouville / Frankreich aufbrechen werden😉.
    Euch weiterhin erlebnisreiche Tage, Wochen, Monate,.,.
    PS
    Wann habt Ihr eigentlich – neben dem Wahltag am 5. Nov.. – einen weiteren fixen Termin, z. B. Ankunft von Hanna , Malte…?

  2. Hallo ihr beiden, wahnsinnig wie die Zeit vergeht. Jetzt seid Ihr schon 3 Monate unterwegs. Habt Ihr überhaupt kein Heimweh? Aber wahrscheinlich kommt man bei so vielen Eindrücken gar nicht dazu.
    Bei uns geht es am Donnerstag für gut 4 Wochen nach Trouville. Hoffentlich haben wir wettermässig ein wenig Glück.
    Das wünschen wir euch auch und weiterhin natürlich eine tolle Zeit.
    Liebe Grüße: die Jostens 🥰🥰🐕

    1. Liebe Jostens,
      heute ist es ein wenig wechselhaft und am einsamen Visitor Center vom John Day Fossil Bed National Monument gibt es vorzügliches WLAN, sodass ich mal wieder an der Homepage arbeiten kann.
      Für nächste Woche ist aber leider flächendeckend ein derber Temperatursturz angesagt, so dass unser toller Spätsommer dann wohl erst einmal ein Ende hat.
      Feste Termine? Am 16.11. sammeln wir Hannah in Salt Lake City ein und am 20.12. setzen wir sie in San Diego wieder in den Flieger. Danach geht’s nach Mexiko. Das sind unsere Fixpunkte, darum herum ist noch nichts Konkretes geplant.
      Euch alles Gute und eine tolle Zeit in Trouville! Trinkt einen leckeren Wein für uns mit (trauriges Thema!)!
      Liebe Grüße
      Almut & Wolfgang

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