Utah (25. Oktober – 2. November 2024)

Dinosaur National Monument

Quarry Exhibit Hall

Namensgebend für dieses phantastische, auf der Grenze zwischen Utah und Colorado liegende National Monument sind natürlich die Dinosaurier-Fossilien, die hier gefunden wurden. Über die Felswand, in der diese in mehreren Schichten freigelegt wurden, wurde die Quarry Exhibit Hall gebaut, sodass man die Fossilien an der originalen Fundstelle bewundern kann. Diese tolle Ausstellungshalle ist auch einen zweiten Besuch wert – 2014 waren wir schon einmal mit unseren Kindern hier. Aber das Dinosaur National Monument hat darüber hinaus auch tolle Landschaften zu bieten.

Green River

Die erste Nacht im Monument verbrachten wir auf dem toll gelegenen Split Mountain Campground direkt gegenüber des gleichnamigen Felsendoms am Ufer des Green River. Im Sommer ist dieser Platz größeren Gruppen vorbehalten. Nun, außerhalb der Saison, ist es der einzige noch geöffnete etablierte Campingplatz und auch für Einzelreisende freigegeben. Am anderen Ufer sahen wir dann auch noch die ersten Dickhornschafe auf unserer Reise. Auf der schönen Wanderung entlang des Green River waren ausnahmsweise auch Hunde erlaubt. So konnten wir unser Hundi hier ein wenig bewegen.

Harper’s Corner Road

Die recht gut ausgebaute Harper’s Corner Road führt zum gleichnamigen Aussichtspunkt im entlegeneren Canyonteil des Dinosaur National Monument. Von den an der Straße gelegenen Aussichtspunkten hat man tolle Blicke in die tief eingeschnittenen Schluchten des Green River. Unter anderem blickt man auf den Campground im Echo Park hinab, den wir als Übernachtungsziel ansteuern wollten (im Foto oben mittig unten im Bild).

Echo Park

Die raue, nur von Allradfahrzeugen befahrbare Echo Park Road führt 700 Meter hinab in die Schlucht an den Zusammenfluss von Green River und Yampa River. Durch einen schmalen Canyon vorbei an einer verlassenen Farm führt diese wunderschöne Piste. Unten kann man dann direkt vor den steil aufragenden Felswänden übernachten – bei den offiziellen Campingplätzen, auf denen wir übernachtet haben, hat dieser die Nase ganz weit vorn! Markantes Erkennungszeichen des Echo Parks ist der Steamboat Rock, der die enge Flusswindung überwacht.

Umgebung von Moab

Moab ist unangefochtenes touristisches Zentrum der Region, die wir als nächstes ansteuerten. Schließlich ist der Ort Ausgangspunkt für gleich drei Top-Ziele: Die Nationalparks Arches und Canyonlands und den Dead Horse Point State Park. Darüber hinaus ist Moab das El Dorado für Mountainbiker und Offroader. Insofern ist die Hauptstraße dann auch von entsprechenden Tour-Anbietern und Vermietern hochgerüsteter Allradfahrzeuge gesäumt. Wegen unseres Hundicaps und der dort mittlerweile winterlichen Temperaturen verzichteten wir auf den Besuch der drei Parks, die wir ja schon 2014 besucht hatten und konzentrierten uns auf die durchaus ebenfalls attraktiven Ziele außerhalb der Schutzgebiete, etwa entlang des Colorado River.

Fisher Towers

Auch die Fisher Towers erheben sich am Rande der Schlucht des Colorado. Diese phantastischen roten Steintürmchen lassen sich in einer spannenden etwa dreistündigen Wanderung erschließen. Dabei musste Ronja eine etwa zweieinhalb Meter hohe Leiter hinunter und auf dem Rückweg wieder hinauf gehieft werden. Am Ende des Trails hinderte den Wanderer praktischerweise ein entsprechendes Schild daran, einfach weiter in den Abgrund zu marschieren. Die zahlreichen Wanderer, denen wir begegneten, – viele nette Gespräche verlängerten die Dauer der Wanderung um bestimmt eine Stunde – sahen alle etwas grün im Gesicht aus. Der stete Blick auf das tiefrote Gestein, ließ sie in der entsprechenden Komplementärfarbe erscheinen – ein klassischer Simultankontrast.

Corona Arch

Mindestens so schön wie die Steinbögen im Arches National Park, aber auf BLM-Land und somit frei zugänglich und auch mit Hund zu besichtigen ist der Corona Arch nahe der Potash Road am Colorado River. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es noch den Pinto Arch – eher ein Loch in der Decke. Hier zeigt sich Utah von seiner schönsten Seite. Die schon leicht gepuderten Manti la Sal Mountains im Hintergrund bilden einen schönen Kontrast zu dem gelborangen Gestein.

Wilson Arch

Auf der Weiterfahrt Richtung Süden lockt unmittelbar neben dem Highway 191 der Wilson Arch zu einer kurzen Kraxelei. Der Arch gewährt einen hübschen Durchblick in den dahinter liegenden Canyon. Auf der anderen Seite scheint ein recht hochpreisiges Wohngebiet in der Entwicklung zu sein – man kann hässlicher wohnen!

Needles Overlook

Die Needles sind eines der drei Teilgebiete des Canyonlands National Parks und wegen der damit verbundenen hundebedingten Einschränkungen, aber auch wegen der weiten Anfahrt für uns kein attraktives Ziel. Der Needles Overlook hoch oben auf dem Plateau mit Blick in das Lockhart Basin hingegen liegt auf BLM-Land. Das heißt nicht nur freies Laufen für Ronja, sondern auch weitgehend freies Kampieren, wo man möchte. Hier haben wir dann auch einen absoluten Traumplatz gefunden, der bisher definitiv Platz 1 unserer Sabbatjahr-Lieblingsplätze belegt. Erst einmal einen Kaffee – auf diese Aussicht! In die andere Richtung gab es noch einmal einen letzten Blick auf die in der Nacht frisch überzuckerten Manti la Sal Mountains.

Natural Bridges National Monument

Das überschaubare, aber sehr schöne Natural Bridges National Monument war unser nächstes Ziel. Auf einer etwa 14 Kilometer langen Rundstrecke folgt man dem White Canyon, in dem der meist eher spärlich fließende Bachlauf drei tolle Brücken ins Gestein gefräst hat. Im Gegensatz zu den Arches sind die Bridges wirklich durch fließendes Wasser entstanden. Die Arches wurden durch Erosion, Wind und Regen geformt. Leider darf Ronja auch in National Monuments nicht auf die Wanderwege, so dass unser Besuch sich diesmal (1992 waren wir schon einmal hier) auf die Aussichtspunkte am Canyon Rim beschränkte und entsprechend kurz ausfiel.

Muley Point

Auf einer gut befahrbaren Dirt Road ging bei der Weiterfahrt ein Abstecher zum Muley Point – ein Aussichtspunkt hoch über dem San Juan River. Auch hier hätte man wunderbar direkt an der Felskante übernachten können, aber dazu war es noch zu früh am Tag. Außerdem hatten wir noch ein spektakuläreres Ziel ins Auge gefasst.

Valley of the Gods

Allein der Name weckt schon recht hohe Erwartungen – und diese werden definitiv nicht enttäuscht! Das Tal der Götter will auf einer 26 Kilometer langen, teilweise recht ruppigen Dirt Road mit tiefen Washs erobert sein: eine spannende Fahrt durch eine klassische Western-Landschaft, die stark an das berühmtere, etwas weiter südlich liegende Monument Valley erinnert. Allerdings liegt das Valley of the Gods nicht im Navajo-Reservat, sondern abermals auf BLM-Land und ist daher ohne Eintritt zu befahren und vor allem mit Hund zu bewandern. Darüber hinaus bietet es unfassbar schöne Übernachtungsplätze – mindestens Platz 2 oder 3 in unserer Hitparade! Selbst Ronja war von den vielen tollen Steinen geschafft!

Goosenecks State Park

Bei der Ausfahrt aus dem Valley of the Gods bietet sich noch ein weiterer Abstecher zu einem Aussichtspunkt über dem San Juan River an: Bei den „Gänsehälsen“ hat sich der Fluss in engen Schleifen einen tiefen Canyon in das Felsplateau gefräst. Auch hier kann man wunderbar, zwar nicht umsonst, aber doch für erschwingliche zehn Dollar übernachten. 2014 haben wir mit den Kindern hier unsere Zelte unmittelbar am Rand der Schlucht aufgebaut.

Bluff Fort

Ein Freiluftmuseum erinnert im sonst eher unscheinbaren Örtchen Bluff kurz vor der Grenze zu Arizona an die amerikanische Pionierzeit. In einigen restaurierten Cabins bekommt man einen Eindruck, unter welch beengten Verhältnissen die frühen Siedler im Schutz des Forts gehaust haben. Ein Planwagencamp im Hof bietet möglicherweise eine Erklärung für die Begeisterung der Amerikaner fürs Campen. Teilweise haben die Familien vier Jahre in ihren Wagen gelebt. Das geht in die Gene.

Mit Bluff endete unser Besuch in Utah erst einmal. Aber wir werden ganz sicher im Frühjahr zurückkommen, wenn die Temperaturen hoffentlich angenehmer sind. Schließlich ist Utah der spannendste Bundesstaat des Südwestens.

8 Kommentare zu „Utah (25. Oktober – 2. November 2024)“

  1. Hallo aus dem herbstlichen Moers!
    Tolle, beeindruckende Bilder!
    Angesichts des heutigen Datums darf die Frage natürlich nicht fehlen, was habt ihr vom Wahlkampf und dem Ergebnis mitbekommen?
    LG, Tanja und Fritz

    1. Hallo ihr Lieben,
      von den Wahlen haben wir vor Ort wenig mitbekommen: Wahlplakate gab es nur in privaten Vorgärten. Mit ein paar Amis haben wir über das Thema gesprochen – allesamt Trump-Gegner (hat aber auch nix genutzt). Am Tag nach den Wahlen waren wir in einem Souvenirladen, in dem Radio lief – nicht ein Wort über die Wahl, nur belangloses Gewäsch! Trauriges Thema, das!
      Liebe Grüße
      Almut & Wolfgang

  2. Liebe Almut, lieber Wolfgang! Superschöne Fotos – gepaart mit sehr informativem Text. Da bekommt man richtig Lust euch hinterher zu reisen. Liebe Grüße von Tilo und Gaby

  3. Susanne und Volker

    Liebe Almut, lieber Wolfgang,
    bei den tollen Fotos bekommen wir gerade akutes Fernweh, obwohl wir erst seit knapp 3 Wochen wieder zuhause sind. Die Fisher Towers sind so klasse, mit Ronja war das aber bestimmt eine Herausforderung. Wir denken noch gerne an unser Treffen am Snake River und haben schon oft davon erzählt. Die Planung für das Frühjahr läuft, vielleicht klappt es ja mit einem Treffen in der Wüste. Wir wünschen euch jetzt erst mal eine schöne Zeit mit eurer Tochter bei hoffentlich gutem Wetter.
    Liebe Grüße
    Susanne und Volker

    1. Liebe Susanne, lieber Volker,
      vielen Dank für euren netten Kommentar! Auch wir erinnern uns gerne an unser Treffen im Hells Canyon. Wenn wir uns im Frühjahr träfen, wäre das schon sehr witzig! Wir werden wahrscheinlich Mitte/Ende März wieder in den USA sein. Sehnsuchtsziel für die Zeit ist das GSENM und die weitere Umgebung wie Lake Powell, Capitol Reef, Bryce Canyon und Zion NP.
      Liebe Grüße
      Almut & Wolfgang

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