Reisen in Zeiten von Corona

Die Erfahrungen mit unserem Quarantäne-to-go-Konzept

Allgemein

Unsere Überlegungen im Vorfeld haben sich bisher durchaus bestätigt: Unsere Art zu reisen führt nicht zu vermehrten Kontakten und damit zu einem erhöhten Infektionsrisiko – eher im Gegenteil. Dadurch dass wir meist auf Campingplätze verzichtet haben, beschränkten sich unsere Kontakte meist auf den Einkauf und den Besuch von Städten.

Persönliche Kontakte etwa zu anderen Reisenden sind selten. Außerdem haben wir selber in der Hand, mit wem wir etwa gemeinsam die Nase in die Landkarte stecken, um tolle Reiseziele auszutauschen, oder wen wir zu einem abendlichen Glas Wein einladen. Da solche Begegnungen in der Regel im Freien stattfinden und die Kontaktpersonen zudem ähnlich unterwegs sind wie wir, ist hier das Risiko ohnehin überschaubar.

In Deutschland wären wir vermutlich einem deutlich höheren Infektionsrisiko ausgesetzt. Vor allem könnten wir – insbesondere durch unseren Beruf – das Risiko nicht selber bestimmen. So hatten wir während der Reise bisher zu keinem Zeitpunkt die Sorge, uns selber zu infizieren.

Frankreich (Juli 2020)

Obwohl zu Beginn der Sommerferien die Fallzahlen in Frankreich noch deutlich niedriger waren als im Moment, war dort während des Einkaufs die Maske unsere ständige Begleitung. Am Eingang der Supermärkte stand überall Desinfektionsmittel bereit.

Aufgrund der teilweise dramatischen Situation im Frühjahr mit drastischen Einschränkungen waren alle sehr vorsichtig und in den Geschäften hielt sich die überwältigende Mehrheit an die geltende Maskenpflicht.

Auch bei der Begrüßung von Freunden verzichtete man meist auf das sonst obligatorische Küsschen.

Norwegen (Juli bis August 2020)

Norwegen hatte früh die Grenzen dicht gemacht und auch erst im Sommer nur sehr zögerlich erneut geöffnet – kurz nachdem seit dem 15. Juli eine Einreise für Deutsche wieder möglich war, kamen wir ins Land. Daher hatten wir mit ähnlich strengen Regeln wie in Deutschland oder Frankreich gerechnet – und waren sehr überrascht, als wir dort einen vergleichsweise lockeren Umgang mit der Pandemie erlebten. Zwar stand an jedem Supermarkt Desinfektionsmittel bereit und es wurde an die Abstandsregeln erinnert, eine Maske trug hingegen kaum jemand. Allerdings fehlt in norwegischen Supermärkten auch die drangvolle Enge, die man vom wöchentlichen Großeinkauf etwa in Deutschland kennt: Supermärkte sind großzügig angelegt und dank ausgedehnter Öffnungszeiten und geringer Bevölkerungsdichte selten überfüllt. So fällt es leicht, den Sicherheitsabstand einzuhalten, und wir haben uns trotz fehlender Maske nie unwohl gefühlt – zumal die Norweger angenehm wenig Hektik beim Einkaufen verbreiten. Wenn wir mit unserem eher mangelhaften Norwegisch versuchten herauszufinden, was wir da gerade im Begriff waren einzukaufen, wartete man geduldig, bis wir den Platz vor dem Regal wieder geräumt hatten. Das würde man sich in Deutschland – auch ohne Corona – durchaus auch wünschen.

Insgesamt sind die Norweger ein angenehm entspanntes und freundliches Völkchen, was sich auch in ihrem Umgang mit Corona zeigte: Nahezu alle hielten sich an die Regeln, sodass massive Einschränkungen offenbar nicht nötig waren. Bei schönem Wetter waren die Fußgängerzonen und Cafés gut besucht. Dennoch bemühten sich alle, den Sicherheitsabstand einzuhalten.

Norwegen (Juli bis August 2020)

Norwegen hatte früh die Grenzen dicht gemacht und auch erst im Sommer nur sehr zögerlich erneut geöffnet – kurz nachdem seit dem 15. Juli eine Einreise für Deutsche wieder möglich war, kamen wir ins Land. Daher hatten wir mit ähnlich strengen Regeln wie in Deutschland oder Frankreich gerechnet – und waren sehr überrascht, als wir dort einen vergleichsweise lockeren Umgang mit der Pandemie erlebten. Zwar stand an jedem Supermarkt Desinfektionsmittel bereit und es wurde an die Abstandsregeln erinnert, eine Maske trug hingegen kaum jemand. Allerdings fehlt in norwegischen Supermärkten auch die drangvolle Enge, die man vom wöchentlichen Großeinkauf etwa in Deutschland kennt: Supermärkte sind großzügig angelegt und dank ausgedehnter Öffnungszeiten und geringer Bevölkerungsdichte selten überfüllt. So fällt es leicht, den Sicherheitsabstand einzuhalten, und wir haben uns trotz fehlender Maske nie unwohl gefühlt – zumal die Norweger angenehm wenig Hektik beim Einkaufen verbreiten. Wenn wir mit unserem eher mangelhaften Norwegisch versuchten herauszufinden, was wir da gerade im Begriff waren einzukaufen, wartete man geduldig, bis wir den Platz vor dem Regal wieder geräumt hatten. Das würde man sich in Deutschland – auch ohne Corona – durchaus auch wünschen.

Insgesamt sind die Norweger ein angenehm entspanntes und freundliches Völkchen, was sich auch in ihrem Umgang mit Corona zeigte: Nahezu alle hielten sich an die Regeln, sodass massive Einschränkungen offenbar nicht nötig waren. Bei schönem Wetter waren die Fußgängerzonen und Cafés gut besucht. Dennoch bemühten sich alle, den Sicherheitsabstand einzuhalten.

Schweden (August bis September 2020)

Das Nachbarland hatte ja schon früh durch einen nahezu vollständigen Verzicht auf irgendwelche Einschränkungen auf sich aufmerksam gemacht und zum Teil für Irritationen gesorgt, sodass etwa Norwegen die Einreise nur aus einzelnen Regionen Schwedens gestattete.

So waren wir wenig überrascht, als wir die nordische Gelassenheit, die wir in Norwegen erlebt hatten, auch in Schweden vorfanden: Auch hier gab es überall Desinfektionsmittel und es wurde – teilweise auf witzige Art („in etwa die Länge eines kleinen Elches“) – gebeten, Abstand zu halten.

Bis auf wenige Ausnahmen – ein gut besuchtes Einkaufszentrum etwa – hatten wir uns dort, trotz aller internationaler Kritik am schwedischen Sonderweg, nie unsicher gefühlt.

Insgesamt war Corona also in Skandinavien durchaus präsent, bestimmte – bedingt durch den größeren zur Verfügung stehenden Platz – aber bei weitem nicht derart das Leben wie bei uns. Dies machte das Reisen dort sehr entspannt und angenehm.

Italien (September bis Dezember 2020)

Trotz allgemeiner Maskenpflicht beim Einkauf fühlten wir uns in italienischen Supermärkten deutlich unwohler als in denen im hohen Norden: Viele Italiener trugen ihre Maske allenfalls über dem Mund oder nutzten sie als Kinnschutz. Auch das Abstandsgebot wurde mentalitätsbedingt deutlich lockerer ausgelegt: Bei allzu schwierigen Entscheidungsprozessen der sprachunkundigen Touris drängte man sich vorbei, an der Kasse rückte man dem Vordermann auf die Pelle und auch enge Gänge waren kein Hinderungsgrund, möglichst rasch seinem Ziel zuzustreben. So kostete uns der Einkauf zunächst deutlich mehr Nerven. Mit der Zeit hatten wir dann gelernt, mit den „kontaktfreudigeren“ Italienern umzugehen, indem wir ihnen mit skandinavischer Gelassenheit und Distanziertheit begegnen. Unser Einkauf dauerte dadurch zwar länger, aber wir hatten ja Zeit.

Eine neue Erfahrung war, dass in Italien auch in den Städten Masken das Straßenbild bestimmen. Zumindest in den trotz Herbst und trotz Corona gut besuchten touristischen Zentren – etwa Cinqueterre oder Toskana – trug dies deutlich zu unserem Sicherheitsempfinden bei. Seit dem 6. November galt dann eine allgemeine Maskenpflicht in gesamt Italien auch im Freien – in einzelnen Regionen sogar schon länger.

Eigentlich wollten wir uns am 8.11.2020 auf den Weg nach Griechenland machen – wir waren schon unterwegs Richtung Messina, um von dort die Fähre aufs Festland zu nehmen. Dort galt allerdings seit dem 7.11. ein massiver Lockdown mit Ausgangsbeschränkungen. Auch Italien hatte kurz darauf einen „Lockdown light“ eingeführt.

Als sich diese Entwicklung abzeichnete, sind wir zum Capo di San Vito zurückgefahren, wo es uns bis dahin am besten auf Sizilien gefallen hatte. Den Lockdown hatten wir auf einem sehr netten Campingplatz am Meer mit vielen netten Leuten verbracht.

Es gibt definitiv Schlimmeres, als gerade hier im Lockdown festzuhängen, auch wenn wir natürlich schon etwas frustriert waren, weil das mit Griechenland nun erst einmal nicht klappte.

Leider half der neuerliche – diesmal etwas differenziertere – Lockdown, der zunächst bis Anfang Dezember gelten sollte, nicht wirklich, die Infektionszahlen deutlich zu senken. In den besonders betroffenen roten Zonen (fast der gesamte Norden und das süditalienische Kalabrien an der Stiefelspitze) mussten die Einwohner nun wieder mit massiven Einschränkungen und ganztägigen Ausgangssperren leben. Gegen das vermutlich größte Problem – die im Vergleich etwa zu Deutschland deutlich beengteren Lebensverhältnisse – half dies freilich wenig. Da aber auch Cafés und Bars geschlossen waren, fiel jedoch zumindest eine weitere wichtige Infektionsquelle weg – auch wenn die lebenslustigen und kommunikativen Italiener dies besonders geschmerzt haben dürfte.

Sizilien, wo wir den italienischen Lockdown abgewettert haben, war zunächst orange Zone, sodass man zwar einkaufen durfte, Bars und Restaurants jedoch schließen mussten. Auch durfte man die Heimatgemeinde nicht verlassen, was die Polizei auch durchaus kontrolliert und bei besonders Uneinsichtigen auch mit drastischen Strafen (500 Euro) geahndet hat. Auch die Camper – sowohl hier auf dem Campingplatz als auch die „wilden“ an den diversen Stellen in der Umgebung – wurden registriert und aufgefordert, die Gemeinde nicht zu verlassen. Diese Registrierungen wurden allerdings recht halbherzig durchgeführt: Nach vier bis fünf „Wohneinheiten“ hat die Polizei die Arbeit meist auf später vertagt.

Da wir uns in der Gemeinde San Vito noch frei bewegen durften, konnten wir noch vergleichsweise viel unternehmen – Näheres in unserem Lockdown-Tagebuch. Außerdem haben wir auf unserem Campingplatz viele nette Menschen kennengelernt, was das gemeinsame Schicksal überaus erträglich machte. Schließlich haben uns unsere „Mit-Insassen“ zum Klettern überredet, sodass wir nun ein neues Hobby haben!

Ab Anfang Dezember wurde Sizilien wegen niedriger Infektionszahlen zur gelben Zone erklärt, sodass wir uns wieder frei auf der Insel bewegen durften und weiter entfernte Ausflugsziele ansteuern konnten. Auch Bars und Restaurants durften wieder öffnen, was wir aber aus gegebenem Anlass selten genutzt haben. Museen und leider auch die archäologischen Stätten, die ja allesamt an der frischen Luft liegen und daher ein geringes Infektionsrisiko bieten, waren aber noch geschlossen.

Weil wir uns in unserem Zwangs-Zuhause aber mittlerweile so wohl fühlten, dass es uns gar nicht weiter zog, haben wir die neue Freiheit wirklich nur für kleinere Ausflüge genutzt.

Über Weihnachten bis ins Neue Jahr ist war dann ganz Italien rote Zone, sodass deutlich stärkere Einschränkungen drohten.

Das Lockdown-Resümée

39 Tage – so lange waren wir als eingefleischte Nomaden im Urlaub bisher noch nie an einem Platz! Eine ganz neue Erfahrung! Was hat das mit uns gemacht?

Erstens sind wir deutlich zur Ruhe gekommen. Ohne die Möglichkeit – und damit auch den Druck, herumzukommen, kehrte eine deutliche Entschleunigung ein, die durchaus auch gut tat. Zumal wir angesichts der Tatsache, dass wir ein Jahr Zeit haben, auch nicht wirklich unter dem Stress stehen, die Zeit mit möglichst vielen Erlebnissen füllen zu müssen.

Zweitens fehlten uns diese neuen Erlebnisse aber auch und zwischendurch zeigten sich auch Anzeichen eines Lagerkollers. Mit der Zeit waren sämtliche interessanten Orte in der erreichbaren Umgebung erkundet und sämtliche möglichen Wanderungen gewandert, obwohl die Italiener das mit dem Lockdown durchaus pragmatisch gesehen haben und wir noch recht viele Möglichkeiten für Unternehmungen hatten – vor allem nachdem Sizilien zur gelben Zone erklärt worden war.

Drittens haben wir durch die ganzen begeisterten Kletterer hier ein neues Hobby für uns entdeckt und sind fest entschlossen, uns im nächsten Sportgeschäft mit dem nötigen Material einzudecken, und hoch motiviert, im nächsten halben Jahr noch den einen oder anderen Kletterfelsen anzufahren.

Viertens war die Gemeinschaft, die sich hier auf dem Campingplatz dadurch gebildet hat, dass wir alle hier gemeinsam in unserem Quasi-Quarantäne-Camp festhingen, eine ganz besondere Erfahrung. Wir haben hier wirklich tolle und interessante Menschen kennengelernt und die gemeinsamen Feiern unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen waren sehr intensiv und emotional.

Fünftens mussten wir schließlich unser vorgeschobenes Fazit zu Sizilien zum Teil revidieren: Zwar sind wir immer noch angenervt von Müll und Bauruinen, aber mit dem Capo di San Vito haben wir eine wirklich außergewöhnlich schöne Ecke Siziliens nun sehr intensiv kennen- und schätzen gelernt. Außerdem sind wir nun restlos begeistert von den wirklich ausgesprochen liebenswerten Sizilianern.

Insgesamt möchten wir die fünfeinhalb Wochen in San Vito auf keinen Fall missen. Unter diesen besonderen Bedingungen war dies eine wirklich besondere Zeit.

Deutschland (Dezember bis Januar 2020/21)

Nach dem „Lockdown light“ in Italien erschien uns der „harte Lockdown“ in Deutschland gar nicht mehr so hart: Keine Ausgangsbeschränkungen, keine allgemeine Maskenpflicht im öffentlichen Raum – das klang alles nicht so dramatisch, wie es die Lage wahrscheinlich eigentlich erfordert hätte.

Zwar hatte sich im Mitte Januar 2021 die Infektionskurve wieder etwas abgeflacht, aber die Sieben-Tage-Inzidenz war mit knapp 150 immer noch deutlich über dem ursprünglich angestrebten Grenzwert von 50. Griechenland machte gleichzeitig trotz einem Inzidenzwert von nur 43 alles dicht und erlaubte das Verlassen der Wohnung nur nach vorheriger Anmeldung in besonders dringenden Fällen.

Und besonders Nordrhein-Westfalen zeigte sich, was die Regelungen für private Kontakte und die Bewegungseinschränkungen für Kommunen mit besonders vielen Infektionen anbelangt, wieder besonders halbherzig.

Frankreich (Januar bis März 2021)

Frankreich hatte Anfang 2021 einen etwas anderen, in Teilen weitaus rigideren Weg im Kampf gegen Corona eingeschlagen: Bars und Restaurants geschlossen, aber alle Geschäfte geöffnet, dafür Maskenpflicht im öffentlichen Raum – sogar am Strand! –, die auch meist, mit Augenmaß, beachtet wurde, und Ausgangssperre zwischen 18 und 6 Uhr, aber um diese Uhrzeit muss man im Winter auch nicht mehr unbedingt vor die Tür gehen. Für die späte Hunderunde konnte man sich in der französischen Corona-App registrieren und erhielt dann einen QR-Code, mit dem man sich bei einer Kontrolle legitimieren konnte – das funktionierte recht komfortabel.

Die Ausgangssperre diente angesichts ohnehin geschlossener Bars und Restaurants wohl in erster Linie der Reduzierung privater Kontakte – ein Besuch bei Freunden war ausdrücklich kein Grund, abends noch unterwegs zu sein.

Für uns stellten diese Beschränkungen kaum ein Problem dar: Um 18 Uhr war es sowieso dunkel und wir standen irgendwo kuschelig im Wald oder auf irgendeiner Wiese – in der Regel auch so entlegen, dass das Risiko, in eine Corona-Kontrolle zu geraten, recht überschaubar war. Schade war es natürlich, nicht gelegentlich ins Café oder essen gehen zu können, aber damit konnte man leben.

Italien (März bis Mai 2021)

Gelockt hatte uns Sardinien als weiße Zone – das heißt ohne jede Einschränkung mit offenen Cafés und Restaurants. Aber am Tag unserer Einreise wurde Sardinien orange, was ein allgemeines Reiseverbot, aber zumindest noch eine gewisse Bewegungsfreiheit innerhalb der Gemeinde bedeutete.

Das hatte eine Neuauflage des Lockdown-Camps aus Sizilien zur Folge, was für drei Wochen auch durchaus Spaß gemacht hatte. Verrückterweise bedeutete der Lockdown für uns also eine deutliche Erhöhung der sozialen Kontakte, aber nach zwei Monaten weitestgehender Einsamkeit tat das auch wirklich gut.

Die Gemeinde Dorgali hatte zum Glück auch einige Möglichkeiten für tolle Wanderungen und zahlreiche Klettergebiete zu bieten, so dass auch keine Langeweile aufkam.

Als Sizilien aber bald darauf zur roten Zone erklärt wurde und somit theoretisch überhaupt kein Aufenthalt im Freien mehr möglich gewesen wäre, breitete sich doch eine gewisse Panik und Fluchtstimmung aus. Letztendlich waren wir aber froh, uns an dieser Stelle einfach über die Regelungen hinweg gesetzt zu haben, denn zum einen schien sich auch kaum ein Sarde daran zu halten und auch die Polizei machte wenig Anstalten die Anweisungen der italienischen Zentralregierung durchzusetzen. Zum anderen wäre es sehr schade gewesen, diese schöne Insel nicht näher kennengelernt zu haben.

Zwar haben wir, um nicht allzu sehr als Touristen aufzufallen, auf den Besuch schöner Städte verzichtet und uns auf einsame und entlegene Gegenden konzentriert, aber diese waren auch wirklich absolut sehenswert.

Gereist waren wir aber dennoch mit durchaus gemischten Gefühlen. Auch wenn wir bei unserer Art zu reisen definitiv nicht zur Verbreitung des Virus beigetragen haben, haben wir so aber natürlich endgültig die Solidarität mit der einheimischen Bevölkerung aufgegeben, die sich an die Regelungen gehalten hat – aber letztlich hatten wir das schon durch die grundsätzliche Entscheidung, in diesem Jahr zu reisen, getan.

Griechenland (Mai bis Juni 2021)

Endlich, viel zu spät, öffnete Griechenland Mitte Mai die Grenzen für den Tourismus – zu spät, weil sich Sehenswürdigkeiten, Strände und Städte zum einen recht schnell mit Touristen füllten und so unser Privileg, einmal nicht in der Hauptsaison unterwegs sein zu müssen, bald vorbei war, zum anderen aber auch, weil zu schnell die Temperaturen in ungemütliche Höhen stiegen.

Trotzdem war es toll, endlich mal wieder in einem Straßencafé zu sitzen oder abends essen gehen zu können. Ein mulmiges Gefühl hatten wir dabei schon, da wir ja wussten, welche Einschränkungen in der Heimat zur gleichen Zeit noch herrschten. Aber da die Kneipen noch nicht derart gefüllt waren, dass man sich nicht mehr aus dem Weg hätte gehen können, und zudem ja alles an der frischen Luft stattfand, fühlten wir uns vor einer Infektion doch recht sicher – obwohl die Griechen die Maskenpflicht, die eigentlich auch im Freien herrschte, durchaus etwas lockerer gesehen haben. Beim Einkaufen hingegen trugen die meisten recht konsequent ihre Maske, wenn auch gelegentlich noch undisziplinierter als die Italiener.

Balkan (Juni bis Juli 2021)

Auch in Albanien, Montenegro oder Kroatien galt offiziell eine Maskenpflicht. In der Öffentlichkeit sah man jedoch kaum jemanden mit Maske. Lediglich in den Supermärkten wurden Masken einigermaßen regelmäßig, wenn auch oft eher als Kinnschutz, getragen.

In den zum Teil recht gut besuchten Altstädten, etwa in Split, fühlten wir uns daher oft schon etwas unwohl. Diese Pandemie hat schon etwas in der persönlichen Wahrnehmung verändert: Menschenmengen und Gedränge waren uns noch nie besonders angenehm, aber dass diese schon fast zu einem körperlichen Gefühl der Bedrängung führten, war doch eine neue Erfahrung.

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