Nach kleineren Einkaufs- und Orga-Stopps machten wir auf unserer Fahrt in die Cascade Range, die sich auch noch weiter nach Oregon erstreckt, einen kurzen Halt an den Toketee Falls. Diese stürzen nicht nur sehr malerisch zwischen Basaltfelsen in die Tiefe, sondern hatten auch in sportlicher Hinsicht etwas zu bieten. Anschließend bezogen wir auf dem Diamond Lake Campground im Umpqua National Forest Quartier. Auch hier lockte die heiße Dusche. Zudem erhält man auf zahlreichen National Forest-Campingplätzen als Inhaber eines Nationalpark-Jahresausweises 50 Prozent Rabatt, so dass wir für knapp 9 € inklusive freiwilliger Spende für die Dusche unterkamen.
Crater Lake National Park
Der Diamond Lake Campground hat zudem den Vorteil, direkt vor den Toren des Crater Lake National Park zu liegen, den wir am nächsten Morgen ansteuerten. Den an seiner breitesten Stelle knapp 10 Kilometer messenden Kratersee konnte man nun wieder vollständig umrunden – bis Ende September war ein Teil der Rim Road noch wegen Bauarbeiten gesperrt. Da wir am frühen Morgen am Kraterrand eintrafen, entschieden wir uns, um zunächst die Sonne im Rücken zu haben, den Krater im Uhrzeigersinn auf der Ostseite beginnend zu umfahren. Auf dem 53 Kilometer langen Rim Drive reiht sich ein toller Aussichtspunkt auf den still dunkelblau in der Tiefe liegenden See an den anderen. Diese liegen allesamt 200 bis 500 Meter über dem Wasserspiegel. Nur an einer einzigen Stelle kann man zu Fuß in den steilen Krater bis zum Wasser hinabsteigen. Im Sommer kann man dann auch per Boot zu dem im See liegenden kleineren Krater von Wizard Island hinausfahren. Nun hinderte uns unser Hundicap daran, unsere Zehen in den vermutlich eisigen Crater Lake tauchen zu können.
Die Tierbegegnungen am Kraterrand waren zwar weniger spektakulär als in Kanada und Alaska, aber dennoch sehr unterhaltsam: Backentaschenstreifenhörnchen und Kieferhäher suchen die Aussichtspunkte auf, da sich zahlreiche Besucher nicht an das in allen Nationalparks geltende Fütterverbot halten.
Newberry National Volcanic Monument
In Oregon litt die Erde offensichtlich unter derber pubertärer Akne: Der Bundesstaat ist übersät von Kraterpickeln unterschiedlichster Größe. Die eigentliche Caldera im Newberry National Volcanic Monument ist zwar allenfalls noch auf der Karte zu erkennen. Dennoch ist der vulkanische Ursprung der Gegend offensichtlich. Am eindrucksvollsten zeigt er sich auf dem Obsidian Flow Trail. Hier steigt man über eine Schutthalde, die schwerpunktmäßig aus glänzendem, scharf geschnittenen Obsidian besteht.
Smith Rock State Park
Auch wenn dieses kleine, aber feine Felsmassiv ebenfalls vulkanische Wurzeln hat, wirkt es doch ganz anders. Die vor allem im Sonnenaufgang orangerot leuchtenden, bei Kletterern aus aller Welt berühmten Felswände hätten wir eher in Utah im Südwesten der USA vermutet. Auf einer abwechslungs- und aussichtsreichen Halbtageswanderung kann man das Massiv überqueren und teilweise umrunden.
John Day Fossil Beds National Monument
Painted Hills Unit
Welche Leistung John Day vollbracht hat, dass nach ihm nicht nur ein Fluss, ein Ort, sondern auch dieses National Monument benannt wurde, außer dass er sich bis auf die Unterhose hat ausrauben lassen, konnten wir nicht ergründen. Dennoch sind die farbenprächtigen Badlands in der Painted Hills Unit in jedem Fall einen Abstecher wert und lohnen sogar, für ein Foto dem Granny auf’s Dach zu steigen. Unser Timing war hier perfekt: Kurz vor Sonnenuntergang erstrahlen die bemalten Hügel im schönsten Licht. Zum Glück war es anschließend zu einem traumhaften Übernachtungsplatz unmittelbar hinter der Grenze des Monuments nicht mehr weit.
Sheep Rock Unit
Auch die etwa 40 Meilen östlich gelegene Sheep Rock Unit hat einige interessante Dinge zu bieten, auch wenn sie uns nicht ganz so gut gefallen hat wie die Painted Hills – was aber vielleicht auch am mangelnden Sonnenschein gelegen haben mag. Hübsch war zum Beispiel die historische Cant Ranch, in der heute die Verwaltung des National Monuments untergebracht ist. Der „Über dreizehn Brücken musst du geh’n“-Wanderweg ins Blue Basin hat sich ebenfalls durchaus gelohnt.
Baker City
Wenn in Italien ein „Centro Storico“ ausgeschildert ist, lohnt sich der Abstecher sicherlich in jedem Fall mehr. Dennoch ist Baker Citys „Historic District“ durchaus nett. Man wird eben anspruchslos. Aber wegen der kulturellen Highlights sind wir ja auch nicht hierher gereist – auch wenn diese manchmal doch fehlen.
Hallo Ihr drei!
Wir kommen gerade aus Paris und hatten mit unserer weltreisenden Nichte und ihrer Familie Euer aktuelles Abenteuer in den Staaten angeschaut. Sie haben sich nämlich gerade ein Defenderwohnmobil angeschafft und sind zur Zeit bei den Planungen und Vorbereitungen einer großen „…tantour“ ( Tatdschikistan, Kirkistan,…) im Sommer nächsten Jahres. Ist unheimlich spannend, aber wie Ihr uns „Europacamper“ kennt, kommt das für uns wohl eher nich infrage. Aber sie waren natürlich sehr an Eurer tollen Reise mit dem Womo und auch an Eurer Präsentation im Netz interessiert. Eure letzten beiden Berichte haben uns alle doch sehr überrascht und fasziniert, weil auch wir Eurer Meinung sind, dass Oregon zu wenig Beachtung findet. Meist verzichtet man bei einer Amerikareise auf diesen Bereich zwischen Vancouver und San Franzisko. Auch stellten wir uns die Frage, ob Ihr noch nach Südamerika fahren wollt, oder ob Ihr in Nicaragua kehrt macht. Euch die besten Wünsche und wir freuen uns auf die nächsten Bilder und Berichte.
Bises RubyGuK
Hallo ihr Lieben,
wir werden wohl über Mexiko nicht hinaus kommen. Ein Jahr ist ja so schnell vorbei!
Liebe Grüße
Almut & Wolfgang
Das ist ja schon das ein oder andere ganz nette Bild dabei 😎 …
Hat sich ja gelohnt, den Fotoladen auszurauben 🤭 !
Hallo Harry,
vielen Dank für das Lob! Das mit dem Fotoladen hättest du vielleicht nicht hier so öffentlich ausplaudern sollen …
Liebe Grüße
Almut & Wolfgang