Hoover Dam
Der Hoover Dam markiert die Grenze zwischen Arizona und Nevada. Dieses spektakuläre 223 Meter hohe, bereits 1936 erstellte Bauwerk staut den Colorado River zum Lake Mead auf. Dieser See sichert die Wasserversorgung von Las Vegas und dient natürlich auch der Stromerzeugung. Beides ist allerdings seit Jahren gefährdet, da der Lake Mead ständig neue Rekord-Tiefststände verzeichnet. So liegen in der Lake Mead National Recreation Area mittlerweile zahlreiche Marinas auf dem Trockenen und viele ehemals am Ufer gelegene Campgrounds sind inzwischen aufgegeben, da sie nun kilometerweit vom Wasser entfernt liegen. Dem ständig wachsenden Moloch Las Vegas mit seinem unfassbaren Stromverbrauch ist der Colorado schon lange nicht mehr gewachsen.
Valley of Fire State Park
Wegen des an diesem Wochenende stattfindenden Formel 1-Rennens fuhren wir erst einmal eineinhalb Stunden weiter Richtung Norden in den Valley of Fire State Park. Bedauerlicherweise nutzten auch zahlreiche Las Veganer bzw. Las Vegassen (oder wie heißen die?) das Wochenende für einen Ausflug in die bunte Steinwunderwelt. Als wir 1997 hier waren, waren wir alleine auf dem Campground, nun waren leider alle Plätze belegt, so dass wir außerhalb des Parkes Quartier beziehen mussten. Beim Hineinfahren zum Sonnenaufgang glühten die Felsen im kräftigen Rot. Bei mehreren kurzen Wanderungen – mit Hund! – konnten wir immer neue skurrile Formen entdecken.
Die vielgerühmte Fire Wave besuchten wir trotz nicht optimalen Lichts schon gegen Mittag, weil es drohte, sich komplett zuzuziehen. Leider war eine asiatisch-stämmige Großgruppe gerade dort unterwegs und blockierte die spannende Formation ewig lange für Fotosessions. Kurz vor Sonnenuntergang kam die Sonne dann doch wieder heraus. Auf einen erneuten Besuch verzichteten wir aber dennoch, weil allein der Parkplatz schon rappelvoll war. Doofes Timing!
Zum Glück fanden wir auch nach unserem Besuch wieder einen schönen wilden Übernachtungsplatz in der Wüste.
Las Vegas
Leider waren die Absperrungen des großen Rennzirkus‘ noch nicht vollständig beseitigt, so dass wir gut drei Stunden auf dem Strip im Stau standen. Zudem hatte der Circus Circus RV-Park direkt am Strip außerdem an diesem Tag für Renovierungsarbeiten geschlossen. So sind wir dann erst einmal zu einem Frust-Großeinkauf in die Las Vegas Premium Outlets gefahren. Anschließend haben wir ein preiswertes, aber ziemlich mäßiges Quartier in Strip-Nähe aufgetan. Bei einem recht netten, aber überteuerten Abendessen im New York New York haben wir dann schließlich doch noch einigermaßen standesgemäß Almuts 60. Geburtstag begangen.
Wie schon bei unseren vorherigen Besuchen betrachteten wir diese merkwürdige Stadt wieder mit sehr gemischten Gefühlen: Einerseits übt diese bunte Glitzerwelt zweifellos eine gewisse Faszination aus, andererseits bereitet der Gedanke an diesen völlig sinnfreien Energieverbrauch beinahe körperliche Schmerzen. Auch der Umgang mit weiteren Ressourcen ist unglaublich: der unfassbare Wasserverbrauch ebenso wie die grauenvolle Einwegarchitektur. Wenige Jahrzehnte alte Casinos werden abgerissen, um Platz für neue Paläste zu schaffen. Manche Hotel- und Casino-Anlagen verrotten, bevor sie überhaupt in Betrieb gegangen sind. Außerdem nervte uns die allgegenwärtige Beschallung und die Menschenmengen dieses Mal deutlich mehr als zuvor.
Big Dune
Container 33/66: Text + 1147 / 1144
Viel besser gefiel uns da wenige Meilen außerhalb die Big Dune, wo wir – kurz hinter der Area 51 (das Alien-Gebiet) – einen angenehm menschenleeren Übernachtungsplatz fanden. Ein Dünenspaziergang am nächsten Morgen – leider ohne Sonne – bereitete dann auch Ronja wieder mehr Freude, als sich in Las Vegas durchs Gedränge zu schieben.
Beatty
Wie die meisten Orte in Nevada hat auch das Örtchen Beatty ein Casino zu bieten – ein witziges Steampunk-Bauwerk. Einen Supermarkt gab es allerdings nicht, obwohl das Kaff die einzige nennenswerte Ortschaft zwischen Las Vegas und dem Death Valley ist. Immerhin konnten wir unsere nahezu leere Gasflasche tauschen.
Rhyolite
Auf der weiteren Strecke zum Death Valley lohnt die Geisterstadt Rhyolite einen Abstecher. Nachdem 1904 hier Gold gefunden worden war, stampfte man die Stadt 1905 aus dem Wüstenboden. 1908 lebten hier schon 8000 Menschen. Zur gleichen Zeit sank die Goldförderung jedoch dramatisch, so dass ab 1910 viele Goldsucher abwanderten. 1920 lebten nur noch etwa 14 Bewohner in Rhyolite.
Gebaut wurde mit dem, was billig und vorhanden war – unter anderem mit leeren Glasflaschen, die zudem den Vorteil bieten, gute Isoliereigenschaften zu haben.
Immerhin ist eine örtliche Künstlerinitiative sehr aktiv am Rand der Geisterstadt und betreibt neben einem witzigen Skulpturenpark ein Winzmuseum.