British Columbia und Alberta (30. August – 8. September 2024)

Mount Robson Provincial Park

Angesichts einer durchaus positiven Wetterprognose für die nächsten Tage nahmen wir erneut Kurs auf die Rocky Mountains – nachdem uns fünf Wochen zuvor Besuchermassen und Waldbrände mit den damit verbundenen Sichtbeeinträchtigungen vertrieben hatten. Gemeinsam mit Mona und Andy steuerten wir als erstes den Mount Robson Provincial Park an. Dort unternahmen wir eine gemütliche Wanderung zu einem Aussichtspunkt, von dem man den höchsten Berg der kanadischen Rockies hätte sehen können, hätte er den Gipfel nicht in dichten Wolken versteckt.

Jasper National Park

Am Mount Robson trennten sich unsere Wege erst einmal: Mona und Andy wollten nach Kamloops, wo sie eine Dachhalterung für ihre in Prince George frisch erworbene Starlink-Antenne zu bekommen hofften. Wir hingegen wollten das schöne Wetter in den Rockies nutzen und fuhren zunächst in den Jasper National Park. Der Park war wegen der Waldbrände noch immer geschlossen, aber zumindest war der Icefields Parkway hinunter in den Banff National Park wieder befahrbar, was die Zufahrt in die anderen Rocky Mountains-Nationalparks um einen Tag verkürzte. Ein Anhalten war leider, abgesehen von einigen wenigen Aussichtspunkten, nicht erlaubt.

Unser Eindruck war, dass sich das Feuer zum Glück auf einen relativ überschaubaren Bereich um den Ort Jasper konzentriert hatte – allerdings befindet sich genau dort natürlich auch alle wesentliche touristische Infrastruktur des Parks.

Die Zufahrt zum berühmten Athabasca Glacier war zum Glück geöffnet. So konnten wir dann den überaus traurigen Vergleich zu unserem Besuch im Jahr 1992 (linkes Bild) ziehen.

North Sasketchawan River

In Erinnerung an unseren traumhaften Übernachtungsplatz verließen wir den Nationalpark wieder auf dem David Thompson Highway und bezogen Quartier am North Sasketchawan River. Bei blauem Himmel und klarer Sicht gefiel es uns dort noch einmal viel besser. Bei unserem Aufenthalt am 24. Juli hatte gelber Rauch zwar für spektakuläre Lichtverhältnisse gesorgt, aber doch die Sicht deutlich getrübt (Bild unten links).

Banff National Park

Der Banff National Park empfing uns am nächsten Morgen zwar mit strahlend blauem Himmel, aber leider mit kaum weniger erschreckenden Besuchermassen als beim letzten Besuch: das sonnige lange Labour Day-Wochenende zieht leider auch viele Besucher aus Edmonton, Calgary und anderen Orten in die Berge. So beschränkten wir uns dann auf die sehr matschige Wanderung zum Cephrem Lake, die aber zumindest mit einem malerisch im Felskessel gelegenen Bergsee belohnt wurde.

Yoho National Park

Die Fahrt über die Grenze nach British Columbia in den benachbarten, normalerweise weniger besuchten Yoho National Park brachte hinsichtlich der Besucherzahl keine nennenswerte Linderung. An der Natural Bridge, durch die sich mit imposantem Druck die Wassermassen des Kicking Horse River zwängen, flohen wir vor einer Busladung Asiaten. Immerhin konnten wir mit viel Glück am späten Nachmittag noch einen Parkplatz im Little Yoho Valley ergattern und waren so gerade eben noch zum perfekten Fotolicht an den beeindruckenden Takakkaw Falls.

Einen der letzten Parkplätze am Emerald Lake konnte jedoch nur die Ankunft vor Sonnenaufgang sichern, was uns angesichts der 40-minütigen Anfahrt von unserem etwas außerhalb des Parkes gelegenen Übernachtungsplatz an der Beaverfoot Forest Service Road einige Überwindung kostete. Frühstück gab es dann erst oben am See. Und die 5 Kilometer-Wanderung um den türkisgrünen See gehörte zu unseren bisherigen Highlights in den Rockies – auch wenn wir natürlich hier ebensowenig alleine waren.

Waitabit Creek Recreation Site

Eine wunderbare Einrichtung in British Columbia sind die Recreation Sites, die häufig kostenlose Campgrounds in schöner Lage bieten – einfachst mit Plumpsklo, Picknicktisch und Feuerstelle ausgestattet. Wasser gibt es ebensowenig wie die Möglichkeit, seinen Müll zu entsorgen: Packt it in, pack it out. So auch die Waitabit Creek Recreation Site zwischen Yoho und Glacier National Park, auf der wir tatsächlich drei Nächte hängengeblieben sind und schöne Abende am Lagerfeuer genossen haben. Das fühlte sich wirklich ein wenig wie Urlaub an!

Glacier National Park

Im Glacier National Park mussten wir noch einmal hoch hinaus: Erst 800 Höhenmeter Klettern auf dem Abbot Ridge Trail brachte die grandiose Aussicht auf die vergletscherte Bergwelt – eine Mühe, die sich gelohnt hat, auch wenn alle drei Teilnehmer der Reisegruppe hinterher ziemlich müde waren. Als Ausgleich gab es am nächsten Tag nur einen kleinen Spaziergang durch Wald und Felsengarten.

Arrow Lake und Halfway Hot Springs

Eine kostenlose Fähre brachte uns nach einem Großeinkauf in Revelstoke über den riesigen Arrow Lake zu den toll gelegenen und sehr entspannenden Halfway Hot Springs, wo wir uns von der anstrengenden Wanderung und der holprigen 11 km-Anfahrt im wunderbar heißen Wasser erholen konnten. Nebenbei haben wir noch viele interessante und nette Menschen kennengelernt – heiße Quellen sind immer ausgesprochen kommunikativ.

Die Weiterfahrt am Arrow Lake hatte einen Ausflug zum Strand, einige bekloppte Oldtimer-Fahrer, die vermutlich jeweils fünf Kilogramm Gummi bei reifenquälenden Alarmstarts auf der Straße ließen, und eine weitere Fährfahrt zu bieten.

Mannings Park

Von dort ging es zum hübschen und am sonnigen Wochenende auch gut besuchten Mannings Park, in dem wir einen schönen Spaziergang um den Lightning Lake unternahmen. Angesichts der hier noch einmal sommerlichen Temperaturen waren wir froh, dass dieser überwiegend im Schatten verlief, und Ronja freute sich über das eine oder andere erfrischende Bad.

Am nächsten Tag ließen wir das kanadische Festland dann erst einmal hinter uns und setzten nach Vancouver Island über, um damit unser vorerst letztes Kanada-Kapitel einzuleiten. Mit zwei Stunden Wartezeit war es auch kein Problem, ohne Reservierung einen Platz zu bekommen.

4 Kommentare zu „British Columbia und Alberta (30. August – 8. September 2024)“

  1. Bei Jasper, Banff und Vancouver Island können wir jetzt sogar mitreden. Ist allerdings auch schon ein paar Jährchen her (1991). Wirklich traurig mit den Gletschern, die haben wir auch ganz anders in Erinnerung. Nichts desto trotz eine tolle Landschaft.
    Wie schafft Ihr das bloß mit der Zeit, soviel zu erleben und dann noch so spannende und ehrliche Berichte zu schreiben.
    Wir hier in Europa müssen zwar nicht so viele Kilometer fahren um viele schöne Gegenden zu erkunden, dafür ist es hier – wie in den Nationalparks – erschreckend voll. Sowohl vorher in Südtirol, wo wir bei 6 Grad geflohen sind, als auch jetzt bei den norditalienischen Seen. Aber wir machen das beste draus. Weiterhin viel Glück 🍀 und liebe Grüße Klaus, Brigitte und Ruby

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