Albanien (24.6.-28.6.2025)

Was es in diesem Beitrag zu sehen gibt:

In Albanien ticken die Uhren wirklich anders: Pferde und Esel sind noch gängige Fortbewegungsmittel. Auf der anderen Seite sieht man eine große Dichte vor allem deutscher Premiummarken auf den Straßen. Diese Widersprüchlichkeit zeigt sich in vielen Bereichen: In den Städten dominieren Plattenbauten aus der sozialistischen Ära, während Neubauten häufig einen Hauch zu sehr an Disneyland erinnern – eine unselige Mischung aus Geld und schlechtem Geschmack.

Auch die Menschen verhalten sich ähnlich widersprüchlich: Auf der einen Seite findet man wirklich überall, auch in Nationalparks, Unmengen an Müll, obwohl eigentlich meist Müllcontainer in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Auf der anderen Seite sind die Leute unglaublich freundlich. An einem unserer Übernachtungsplätze – direkt an einer Forststraße bei einer Quelle – hatten wir ein schier unglaubliches Erlebnis: Drei der zahlreichen an der Quelle ihre Wasserflaschen füllenden Männer kamen vorbei, um sich zu erkundigen, woher wir kämen und wie uns Albanien gefiele. Danach waren ihre Englischkenntnisse zwar dann auch erschöpft, dafür brachten sie uns einen großen Berg Ziegenfleisch und ein riesiges Stück Käse. Im Gegenzug spendierten wir eine Runde Bier und so standen wir dann nett beieinander, konnten die jeweils anderen zwar nicht verstehen, aber alle waren glücklich. Schließlich rief der Wortführer der Drei dann noch einen Freund an, der Deutsch sprach und uns übersetzen sollte, dass wir herzlich in sein Hotel in der Nähe eingeladen seien.

Voskopojë

Eigentlich wollten wir uns auf der Rückfahrt mehr Zeit für Albanien lassen, aber wieder hat das Wetter unsere Reisepläne diktiert: Da in den Tälern die Temperaturen durchgehend knapp unter 40° C und einmal sogar darüber lagen, waren wir wenig erpicht darauf, Städte zu besichtigen, und es zog uns eher in die höheren Regionen, wo es dann zumindest nachts angenehm kühl war. Zudem wirkten die Städte, durch die wir fuhren – etwa Korçë, Pogradec oder Shkodër –, zwar sehr lebendig, aber ansonsten wenig einladend. Außerdem machte das starke Verkehrsaufkommen die Parkplatzsuche zu einem Albtraum.

Eine Ausnahme bildete das angenehm verschlafene Voskopojë, das uns mit viel alter Bausubstanz überraschte. Auch Neubauten griffen mit ihren Natursteinmauern diesen Stil auf, ohne allzu protzig zu wirken. Leider waren die zahlreichen mittelalterlichen Kirchen des Ortes nicht nur durchgehend verschlossen, sondern oft auch hinter hohen Mauern verborgen.

Ohrid-See

Der Ohrid-See an der Grenze zu Nordmazedonien liegt zwar nur knapp 700 Meter hoch und entsprechend heiß war es an seinem Ufer, immerhin lockte er während einer ausgedehnten Mittagspause zu einem erfrischenden Bad.

Albanische Alpen

Obwohl wir schon die am weitesten östliche und somit höchstgelegene Route durch Albanien gewählt hatten, sind wir wegen der hohen Temperaturen ziemlich schnell von Süden nach Norden durchgeprescht. Allein die Albanischen Alpen an der Grenze zu Montenegro luden wegen ihrer kühlen Höhenlage zu längerem Verweilen und einer ausgedehnten Wanderung an den Grenzkamm zu Montenegro ein. Dieser war ausgesprochen aussichtsreich und auch entsprechend gut besucht. Unsere alte Hundedame hat die 700 Höhenmeter mit Bravour gemeistert!

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